Berghaus Crusader MMPS FA
In diesem Review geht es um etwas Spezielles, das sei vorweg gesagt. Das Produkt ist nicht für jeden Outdoor Freak oder Airsoft Spieler die erste Wahl, jedoch gibt es einige Gründe und Situationen, in denen dieser Rucksack ein Ausrüstungsgegenstand für diverse Transportanforderungen in einem Kauf abzudecken.
Das Modell ist der Berghaus Crusader MMPS FA, ein Rucksack mit sehr viel Packvolumen und verschiedenen Features. Berghaus ist, obwohl der Name es anders vermuten lässt, ein britisches Unternehmen für diverse Outdoor Produkte (Wiki, Homepage ).
Bevor wir zu den Features kommen…
…möchte ich meinen persönlichen Anspruch an den Rucksack nennen und nach welchen Kriterien ich schließlich mich für dieses Modell entschied:
- Der Rucksack sollte ein Volumen größer/gleich 80L haben, um Material und Verpflegung für 2 Personen für Mehrtagestouren aufnehmen zu können, da meine Frau nicht schwer schleppen kann, soll und braucht.
- Der Rucksack muss selbstverständlich alle Features eines komfortablen und robusten Outdoor- bzw. Wanderrucksack haben.
- Front Access
- Eine Alternative zu den Tragetaschen im Airsoft ( Last von den Armen auf die Schulter/Hüfte) bieten.
Daten des Berghaus Crusader MMPS FA
- 329,00€
- Cyclops II Rückentragesystem
- versteckte Netztasche in Frontfach zum Verstauen von Helm oder Jacke
- Bodenfach für Regenhülle (nicht enthalten)
- Aufnahmefach für Trinkblase und Trinkschlauchöffnung
- Volumen: 90 L + 20 L
- Material: 100% Nylon Armadura 1000 den
- Maße: ca. 88 x 57 x 33 cm
- Gewicht: 3.1kg
- Farbe: Grün
- Größen: 2: 160 – 173 cm; Größe 3: 170 – 183 cm; Größe 4: 183 – 198 cm
Meine Wahl fiel auf den Berghaus Crusader, da die 110L mehr als ausreichend sind und einige Extras den Rucksack nicht nur zum Wandern sondern auch für den Gebrauch im Airsoft äußert attraktiv machen.
Der Berghaus Crusader von Unten nach Oben
Unten finden wir ein etwas verstecktes Bodenfach für die Regenhülle inkl. Fangöse, verschließbar mit Klett. Das Hauptfach lässt sich zum unteren Teil hin unterteilen, auf der Rückseite des Faches befindet sich durchgehend ein ~50cm langer Einschub für die Trinkblase inkl. Aufnahmeschlaufen. Außerdem sind mehrere Schlaufen und D-Ringe zum Befestigen von Material eingearbeitet und natürlich genug Straps um alles eng zu verstauen, damit Nichts beim Laufen wackelt. Die Öffnungen für den Trinkschlauch musste ich etwas länger suchen, es gibt zwei oberhalb der Trageriemen (siehe Foto).
Das Hauptfach lässt sich oben via Kordel zuziehen und dann kann der Rucksackdeckel drüber geworfen und festgeschnallt werden. Letzterer hat zwei Fächer, welche durch einen Reißverschluss verschließbar sind. Der Deckel ist mit langem Gurtband versehen, sodass man den Innenraum des Hauptfaches sehr hochstapeln kann und den Deckel trotzdem zu bekommt.
Ansonsten finden wir, wie gewohnt das Tragegestellt mit Beckengurt, alle Straps sind leicht zu erreichen und der Rucksack kann entsprechend auf Schultern und Hüfte festgezurrt werden. Der Verschluss des Beckengurtes war mir bisher unbekannt, die zwei Plastikschnallen werden nicht geklippt sondern von unten ineinander verhakt, das Ganze sieht deutlich stabiler aus als die üblichen Schnallen.
Der Front Access
Kommen wir zum Hauptargument, das mir zu diesem Rucksack einfällt, der FA – Front Access. Viel muss ich dazu nicht sagen, ein solider Reißverschluss gibt Zugriff auf den Inhalt des Rucksackes, ohne groß von oben Wühlen zu müssen, ein riesen Vorteil beim Auspacken des Gears zum Airsoft Spielen oder am Lagerplatz beim Wandern. In der sich dann öffnenden Klappe befindet sich innen ein Netz für das Verstauen von Kleinteilen und außen befindet sich, versteckt unter der Molle Front, die schon erwähnte Netztasche für beispielsweise einen Helm. Dort ist auchh ein Y Strap zum Befestigen von Jacken o.ä. Die Verbindungsstücke für die Netztasche und die D Ringe liegen nicht bei (oder ich habe sie nicht gefunden), da werde ich einfach ein wenig Paracord nutzen.
MMPS
Kommen wir zum MMPS – Multi Mission Pack System. Die Seitentaschen, je 10 L lassen sich über standardisierte (UK) Reißverschlüsse abnehmen. Kombiniert kann das System dann mit zusätzlichen Trageriemen, die dem Rucksack beiliegen, als Daypack genutzt werden. Darunter befinden sich nochmal Straps zum Befestigen von Material.
Das System ist für Airsoft absolut genial. Ich bepacke die Seitentaschen vorab mit allem, was ich im Feld am Spawn benötige (BBs, Akkus, Wasser, Speedloader etc.) und brauch vor Ort nur die Taschen abtrennen und hab alles parat, ohne Umpacken, ohne Rumsortieren.
Geartransport
Auf den Bildern seht ihr ein Gearkit, mit allem, was man zum Zocken brauch und all das findet Platz in einem Berghaus Crusader – Gewicht +20 Kilo.
Waffentransport
Eine Standard M4A1 passt locker in den Rucksack. Durch die vielen Öffnungen ist das verschließen jedoch etwas komplizierter als bei herkömmlichen Tragevarianten mit einer Öffnung und einem Schloss. Möglich und legal wäre das Verschließen der beiden Reißverschlüsse unten und FA mit Kabelbinder/Schloss, da bleibt jedoch noch der Reguläre Korderverschluss am Deckel. Mit etwas Geschick lässt sich auch dieser mit einem Kabelbinder zuziehen und so vor direktem Zugriff schützen, ob das bei der Polizeikontrolle durchgeht, kann ich natürlich nicht sagen.
Fazit:
Für meine Anforderungen ist der Rucksack genau richtig, ich vermisse kein Feature und alle vorhandenen sind mehr als zufriedenstellend. Ich muss nicht mehr drei verschiedene Taschen mit zum Airsoft nehmen und mehrfach zum Auto latschen oder schwere Tasche irgendwelche Treppen raufhiefen.
330€ sind jedoch kein Kauf, den man mal eben macht und mancher gibt nicht mal so viel Geld für seine Primärwaffe aus. Es gibt diverse günstigere Transportkonzepte für Airsoftgear aber für mich passt es super und vielleicht gibt es den Ein oder Anderen, der ähnliche Ansprüche hat, wie ich. Und eins ist sicher, der Berghaus hält unter normaler, ziviler Belastung sicher ein Lebenlang.
Ach übrigens, auch für einen Tag am Badesee ist der Rucksack super, Essen, Trinken, Wechselklamotten, Liegematten usw, natürlich für zwei Personen, alles findet in einem Rucksack Platz – ein Rucksack für alle Fälle.
Es gibt übrigens noch zwei beiliegende Straps, die ich nicht zuordnen kann, wenn jemand weiß, wofür die Gut sind, einfach kommentieren, danke.
Grüßt Gott,
da ich mir nun auch diesen wirklich großartigen Rucksack gekauft habe und mir die selben Fragen stellte, leider weder im deutschen noch im englischen Sprachraum auf eine Erklärung stieß, nahm ich Kontakt mit dem Hersteller auf:
Die beiliegenden Bänder (hier im letzten Satz des Fazits angesprochen, Fotos 6. Reihe, 1./2. v.l.) sollen laut Hersteller Armschlaufen sein, die an den Trageriemen im Schulterbereich befestigt werden sollen – hierzu schickte man mir auch ein Beispielfoto mit.
Da diese beiliegenden Armschlaufen allerdings aus deutlich schmaleren Band bestehen als das Band des Crusader MMPS FA Trageriemens sind diese hierzu nicht geeignet.
Auf dem Beispielfoto des Herstellers ist auch ein anderes Rucksackmodell abgelichtet, welches schmalere Bänder am Trageriemen besitzt.
Es handelt sich hierbei also meiner Meinung nach um eine “Fehllieferung” des Herstellers, da die Armschlaufen scheinbar für andere Rucksackmodelle geeignet sind, nicht für den Crusader MMPS FA.
Auf diesen Hinweis meinerseits kam leider keine Rückmeldung mehr, weshalb ich vermute, mit meiner Aussage richtig zu liegen.
Eine Anmerkung noch zum erwähnten Helmnetz(Foto 1. Reihe, 4. v.l.), welchen man aus dem versteckten Klettfach an der Frontseite des Rucksackes rausholen kann, und dessen Befestigung:
Hier sind keine Verbindungsstücke vonnöten.
Die Ringe des Helmnetzes lassen sich in die D-Ringe der Rucksackfront stecken, so ist die Befestigung konzipiert.
Man dreht sie seitlich, führt sie durch, dreht sie wieder gerade – wenn ihr es versucht werdet ihr sehen, was ich meine.
Ich hoffe, daß ich anderen Besitzern und potentiellen Käufern des Rucksackes hiermit ein wenig weiterhelfen konnte.
LG
Hallo,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die Tipps für andere.