Lonex L4 PC SD Review [S-AEG]

Lonex L4 PC SD

Lonex ist für Airsoft-Begeisterte eher ein Hersteller für Tuningparts, die im mittleren Preissegment angesiedelt sind. Das Sortiment reicht von Gear-Sets, Cylinder-Sets, ARLs (Anti-Reversal Latch), bis hin zu Tappets, Cut off Lever und vielem mehr. Kurzum, Lonex hat Erfahrung von Herz und Nieren einer AirsoftGun. Wir selbst nutzen Tuningparts von Lonex seit einer langen Zeit und können die berüchtigte Qualität nur bestätigen. Auch in der Verarbeitung von verschiedenen external-Parts ist Lonex international sehr erfolgreich. So stellt das Unternehmen, das seinen Sitz in Taipei Taiwan hat, seit 1980 verschiedenste Kunststoffteile her. Die Bodys werden zunächst geplant und gezeichnet, dann gegossen und später ausgefräst. Dies und die über 30 Jahre lange Erfahrung mit den verschiedensten Materialien lassen Großes erhoffen. Nun stellt Lonex auch seit einigen Jahren ganze AirsoftGuns her, wir wollten wissen mit welchem Ergebnis. Weiter geht’s mit den Fakten zu LONEX L4 PC SD.

Fakten kurzgehalten:

System: S-AEG
Kaliber: 6 mm
Energie: zwischen 1,55 und 1,63 Joule
Gewicht: etwa 2.493 Gramm
Gesamtlänge: 645–731 mm
Lauflänge: 267 mm
Verwendete Materialien: Kunststoff und Metall

Was ist dabei?

Neben der Airsoftgun liegt ein Reinigungsstab, ein Highcap-Magazin, ein Benutzerhandbuch sowie ein Prüfprotokoll von BEGADI bei. Das war’s auch schon. Weiter geht’s mit den Äußerlichkeiten.

 

Die Äußerlichkeiten

Die Lonex kommt fein daher, auf der linken Seite ist das Logo sowie Lonex Technology eingefräst. Rechts davon sind die Feuermodi zu sehen. Schön sind die feingefrästen Kühlrippen auf dem Upper Receiver. Eigenartig ist allerdings, dass die Kanten zum RIS sehr scharf waren. Hier würden wir nach einem Kauf kurz entgraten, also mit einem Cuttermesser oder feinem Schleifpapier die Schnittkante brechen, um einer möglichen Verletzung zu entgehen. Auch wenn man meist Handschuhe trägt, würde dies ein unnötiges Risiko darstellen, welches leicht zu beheben ist. Auf der anderen Seite sieht man den fein eingelaserten Schriftzug „BEGADI Cal. 6 mm BB L4 PC“. Er ist dezent, aber schick aufgetragen und stört die dezente AR-15-Lösung keinesfalls. Bisher ist die Lonex L4 LC SD also sehr dezent unterwegs. Es wurde auf viel Bling-Bling verzichtet. Und das finden wir richtig cool, denn so hat man die Möglichkeit, noch das Teamlogo oder seinen Namen einlasern zu lassen und  die Kleine ein bisschen zu individualisieren. Gerade bei AR-15-Modellen, die es zuhauf gibt, ist es immer schön anzusehen, wenn diese individualisiert wurden.

 

 

Nun wollen wir uns den Externals weiter widmen. Die Lonex L4 LC SD kommt mit schönen, hochwertig wirkenden Parts daher. So hat sie von Haus aus einen
Angled Fore Grip verbaut. Außerdem sind vorne am Magazinschacht kleine Einfassungen vorhanden. Hier kann man sehr gut greifen; eine Art Magwell ist somit vorhanden.  Außerdem sind zwei adaptive (bewegliche) RIS-Schienen an den Seiten und Front- sowie Rear-Sights  angebracht. Die Sights können, wie üblich, ausgeklappt werden. Toll finden wir die Umsetzung, dass man diese mittels eines kleinen Knopfes an der linken Seite einklappen kann. Denn wie oft klappen die Sights in hitzigen CQB-Situationen durch leichtes Anstoßen schon um? Richtig, viel zu oft. Auch das RIS ist auf der Oberseite sauber verarbeitet und durchgehend bis zum Schalldämpfer. Der Griff ist ergonomisch geformt und griffig. Weiterhin gibt es einen in sechs Stufen verstellbaren Crane-Stock, in dem große LiPo-Akkus hinter einer gummierten Aufsatzplatte Platz finden. In den ersten Anläufen haben wir es nicht direkt geschafft die eben genannte Stocktube zu öffnen, sondern hatten zunächst Angst, etwas kaputt zu machen. Doch mit etwas mehr Kraft ging die Abschlussklappe dann auf. Hier zeigte sich wieder, wie kräftig dieser Kunststoff ist.

Bisher bestehen alle Parts aus einem Kunststoff, der sich insgesamt extrem hochwertig anfühlt. Oberhalb des Griffs befindet sich eine für Links- und Rechtsschützen nutzbare (one-Point-)Sling-Halterung. Wir möchten hier erwähnen, dass nichts wackelt oder Spiel hat. Alles sitzt stramm und lediglich die Crane-Stock ist in einem sehr angenehmen Maß beweglich.

Nun kommen wir zum krönenden Abschluss der äußeren Werte. Dem Silencer (Schalldämpferdummy). Er besteht vermutlich aus Stahl, ist schwer und fest verbaut und nicht demontierbar. Anschließend folgt an den Schalldämpfer eine feine Gastube, die durch das RIS betrachtet werden kann. Auch das gesamte Frontset sitzt fest und bewegt sich keinen Millimeter. Bis hierhin finden wir, dass Lonex ganze Arbeit geleistet hat. Die Sache sieht sehr gut aus und wer auf einen schlichten Stil steht, wird hier ganz und gar bedient.

Einzig: Das Manko mit dem Grat am Upper störte uns ein wenig. Absoluter Positivpunkt ist aber: Lonex gibt lebenslange Garantie auf diesen Body! Und das finden wir wahrlich grandios.

Herz und Nieren der S-AEG

Wir haben die Lonex L4 LC SD auseinandergebaut und sie uns von innen angesehen. Zunächst braucht man wirklich viel Power, um den Stift, der die Receiver verbindet, herauszudrücken. Hierbei mussten wir etwas hebeln, wobei uns der Kunststoff leicht verkratzt ist. Kaum der Rede wert, wir erwähnen es dennoch. Lonex hat wohl die Löcher für die Stifte so passgenau gefertigt, dass diese nur mit großem Kraftaufwand zu entfernen sind. Positiv ist, dass der Stift nicht so leicht rausfällt.

Weiter geht’s mit der Hop-Up Unit. Die Hop-Up Unit ist wahrscheinlich aus demselben Material wie der Body. Auch hier benötigt man sehr viel Kraft, um die Kammer auseinanderzubauen. Unserer Meinung nach sollte hier etwas nachgebessert werden, denn ein Hop-Up Gummi muss schnell und effizient gewechselt werden können, sollte es mal kaputt gehen. Das ist hier schlichtweg nicht möglich. Das Rädchen, womit das Hop Up eingestellt wird, ist sehr leicht zu drehen. Dies bedeutet, dass man über den Tag häufig nachstellen muss. In unserem Test war auch dies der Fall. Auch das geht besser.
Der Lauf besteht aus Messing, ist gerade und hat 6,03 mm Durchmesser. Die Kombination aus Hop-Up Unit (HUU) und Lauf war sehr dicht. Selbst mit viel Druck (Mund an den Lauf und mit den Fingern die Löcher der HUU verschließen, anschließend einen Luftdruck aufbauen) konnten wir keinen Luftaustritt feststellen.
Der Motor ist laut Hersteller ein Lonex A5 – er gilt bei Lonex als Standardmotor. Dieser Motor soll extreme Temperaturen bis 200 °C aushalten und auch starke Federn bis M140 mühelos ziehen können. Gut finden wir auch, dass der Motor Kugellager verbaut hat, wodurch die Reibungsenergie sinkt und der Akku geschont wird. Beim Schießen klingt der Motor auch nicht kreischend, sondern zieht die Feder kräftig und beständig. Weitere Details zum Lonex-A5-Motor findet ihr hier: Lonex-l4-motor-details.pdf.
Nun kommen wir zur Gearbox. Die Gearbox (GB) klingt gut geshimmt, die Gears laufen ruhig ineinander und der Piston und die Feder sind stark gefettet. Wir bevorzugen zwar ein dezentes Auftragen von Fett, jedoch geht dies hier voll in Ordnung. Der Pistonhead ist ventilieret, das bedeutet, er erzeugt keinen Unterdruck beim Zurückgleiten. Er gleitet sehr gut in dem Zylinder hin und her. Pistonhead und Piston sind aus Carbon, dies spart Gewicht. Insgesamt finden wir die Parts, die verbaut wurden, gut. Sie sind dem Preis entsprechend und erfüllen ihren Zweck. Wir würden diese ASG mit diesen Parts Anfängern und fortgeschrittenen Spielern empfehlen, die sich noch nicht viel mit Tuning auskennen und eine gut und souverän laufende Airsoft haben möchten. Die Gearbox ist gut abgestimmt, der Motor kräftig, die Gearbox an sich wahrscheinlich aus einem Druckguss und erscheint sehr stabil. Insgesamt bewerten wir die Gearbox positiv, die Internals sind hochwertig und gut abgestimmt. (Weitere Bilder der Internals am Ende des Beitrags)

Im Spiel und beim Schusstest

Wir haben die Lonex L4 LC SD einen Tag mitgenommen und ausgiebig getestet. Uns fiel relativ zeitnah auf, dass sie frontlastig ist. Das ist wohl so, weil der Schalldämpfer und die Gastube aus Metall bestehen. Die Frontlast ist zwar nicht enorm, aber doch so, dass man es merkt. Ansonsten ist die ASG sehr griffig, liegt gut in der Hand und mit ihren knappen 2,5 Kilogramm auch nicht zu schwer.

Das beigefügte Magazin feedet gut und ist das beste High Cap, das wir je in der Hand hatten. Die FlashCap-Technologie ist richtig gut und ermöglicht es, mit einem Ziehen an einem Drahtseil, das sich unter einem Deckel im Boden verbirgt, fast das ganze Cap leerzuschießen. Auch verschiedene andere Magazine passten und feedeten gut. Im Spiel konnten wirgut manngroße Ziele treffen und würden eine realistische Treffsicherheit auf gute 40 Meter (also 60 Airsoftmeter) einschätzen. Bei einem auf 25 Meter aufgestellten Ziel konnten wir 7 von 10 Mal treffen. Einzig die Hop-Up-Unit hat uns gestört. Für den Test haben wir einen 7.4 V LiPo und einen 11.1 V LiPo verwendet, mit einem 11.1 V LiPo lief die ASG besser.

 

Fazit:

Ein Kunststoffbuddy muss nicht immer schlecht sein. Das Gegenteil beweist Lonex hier deutlich, bis auf Schwächen an einer Stelle, und zwar dem Grat am Upper Receiver, können wir keinen Malus finden. Der verwendete Kunststoff ist sehr hochwertig und man vermisst einen Metallbody nicht wirklich. Das Verhältnis der Airsoft ist zwar nicht so ausgewogen, wie es sein könnte, aber dennoch in einem passablen Maße (leicht frontlastig, aber das sind auch Einhörner, und jeder liebt Einhörner). Wer also ein schlichtes AR-15 M4 mag, ist hier in der Anschaffung richtig und gut beraten. Lediglich die Hop-Up-Kammer würden wir beizeiten wechseln, hier sind gute Modelle ab 20 Euro zu erhalten. Bei einem berechtigtem Preis in Höhe von 269,00 € ist die ASG auch für Einsteiger gut erschwinglich. Wir danken BEGADI für das zur-Verfügung-Stellen dieser kleinen Süßigkeit und freuen uns schon jetzt auf unser nächstes Review.

Vielen Dank für’s Lesen und einen schönen Wochenstart

Buddy

 

Alle Bilder der Lonex L4 PC SD

About Philip

Philip sammelt seit 2010 Erfahrungen im Airsoft Bereich und gründete mehrere Non-Profit Unternehmen. Bis 2011 war er nebenberuflich als begeisterter DiscJockey in verschiedenen Clubs Deutschlands und den Niederlanden unterwegs. Die Begeisterung zum Schreiben und der Kommunikation über Internetseiten und Social Media bewegten ihn dazu im Jahre 2017 Combat-AS zu gründen.

3 thoughts on “Lonex L4 PC SD Review [S-AEG]

  1. Habe diese Softair auch gekauft,

    kann fast alles so Unterschreiben, jedoch hatte ich (mit 3 Verschiedenen Akkus) nach 5 bis 8 schnellen Schüssen Gearbox Jams bekommen habe, deshalb habe ich meine Gearbox auf HPA umgebaut.

    1. Hallo,

      ich würde dir die HU Unit von MAXX Model empfehlen. Diese sind sehr gut verarbeitet und fein einstellbar.

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