Es wurde viel gemunkelt nach dem Glock gegen die Airsoft Replikate der echten Glock Pistole vorging und eine Lizenzvergabe für die Spielzeuge verkündete. Des einen Schreck, des anderen Freud wurde Umarex als Glock Händler auserkoren, Hersteller des kleinen Schatzes ist VFC. Dies sind alles bekannte Namen, wir schauen uns an, was hinter der lang ersehnten Glock steckt.

Haptik
Der erste Eindruck der Glock 19, die ich mir ergattern konnte, war ehrlich gesagt ernüchternd, denn sie wirkte sehr leicht. Heute führe ich das auf den Umstand zurück, dass ich lange keine Glock mehr in der Hand hatte und das Gewicht meiner Hi Capa gewöhnt bin. Nach dem ersten Erstaunen holte mich die Kleine mit Ihrer Verarbeitung wieder ab.
Der Kunststoff Lower wirkt solide und stabil, der Griff weist ein schönes, feines Stibling auf. Der zweite Griff geht natürlich an den Schlitten, dieser sitzt feste, mit nur ein bisschen Spiel auf dem Body. Das Repetiergräusch ist ein schönes Klick – Klack, klingt vielleicht kindisch, aber für mich klingt es wie Musik. Auch alle weiteren beweglichen Teile wirken solide gefertigt, der Trigger mit Sicherung ist aus Kunststoff , der Magcatch und Schlittenfang sitzen stramm und sind aus Metall. Einzig und allein die Schlittenarretierung lässt sich nur sehr umständlich mit meinen dicken Wurstfingern entsichern um den Schlitten abzuziehen.
Markings
Die originalen Markings von Glock sind für viele wohl ein Grund von den alten WE, KWA oder TM Modellen weg zu schauen auf die VFC. Alle Markings sind tief in das Material eingelassen und sauber gearbeitet. Das “F” findet sich auf der Unterseite des Bodys bei der kleinen Frame, dort findet man auch die Seriennummer. Lediglich der Schriftzug “Offically Licensed Product of GLock” wirkt etwas unlieb auf dem Body geklatscht.
Internals
Über VFC liest man Gutes wie Schlechtes somit fällt es schwer ein Bild der Erwartung der einzelnen Spieler zu bekommen. Ich selber habe mich nie all zu intensiv mit GBB Handfeuerwaffen Internals beschäftigt und gebe alles möglichst unbefangen wieder.
Im Lower Body lassen sich keine Schwachstellen erkennen. Die Abzugseinheit ist sauber gefertigt, das Material wirkt stabli und wertig (haha Reim) und nach mehreren hundert Schuss finde ich keine Abnutzungsspuren. Im Schlitten sind die ersten Spuren natürlich am Top Cover zu sehen, da dort die meiste Reibung verläuft. Den Spring Guide der Recoil Feder hätte ich gerne aus Metall gesehen, dafür ist die Fassung des Nozzles aus Metall. Alles ist ab Werk geölt, leider auch in der Hopup Unit – diese Empfehle ich dringendst zu reinigen und ggf sogar zu bearbeiten (s.u.). Beim genauen Betrachten des Hopup Gummies fällt mir der langgezogene Hop Nob auf, der einem R Hop gleicht. Da dieser vom Hopup Arm jedoch nur punktuell gedrückt wird kann man die Wirkung nicht vergleichen.
Das Magazin ist solide gearbeitet und glänzt mit “Durchdachtheit” und “Nichtdurchdachtheit”. Warum dieser Neologismus? Naja, andere Magazine haben nur unten einer Erweiterung des Schachtes um die BBs einführen zu können. Die Glock hat das von oben an. So kann man die BBs nacheinander sauber in den Double Stack legen, aber eine dumme Handbewegung und zack, Sie sind wieder draußen.
Auch die Kappe, die das Einfüllventil verdeckt, lässt sich schön nach vorne schieben. Dort arretiert es genau so, dass man das Ventil nicht befüllen kann. Erst wenn die Kappe ganz entnommen wird kann man die Gasflasche ansetzen. Das wirkt wie nix halbes und nix Ganzen, sehr skurril. Meine Lösung wird unschön aber praktisch, ich schneide eine Kerbe in die Kappe.
Zum Thema C02 – “Yaaaay, ich kann meine Glock im Winter spielen” war meiner erste Reaktion, “Yaaay, sie kommt mit C02 auf 3 Joule” hat dann alles wieder vernichtet. Wobei ich das noch nicht live getestet habe sondern dieser Wert vom Händler genannt wurde. Und ob die Co2 Magazine dann nur in die NBB Version passen oder auch in der GBB etc, das ist alles mir noch unbekannt und wird aktualisiert sobald wir mehr wissen.
Schussverhalten & -ergebnis
Alles in allem wirkt die Glock nicht schlecht, doch die Leistung ist, was zählt. Machen wir es kurz und schmerzlos – die Gaseffizenz ist wirklich gut. Selbst bei Temperaturen gegen 0 kann ich ein komplettes Magazin verschießen (HK Gas). Die Präzision und Reichweite ist jedoch absolut Mangelhaft. Ich dachte erst es läge an meinem Modell, jedoch hat ein Freund das selbe Problem mit seiner G19, ein weitere meldet Ähnliches mit der Glock 17. Nach 20 Meter fällt die Kugel zu Boden trotz Hopup voll im Anschlag aufgedreht. Also ist die erste Maßnahme das Hopup auseinander zu nehmen und zu säubern. Nachdem ich den Hopup Arm etwas biegen konnte und das Gummi mit Teflon außen unterfütterte, drückte der Arm wenigstens etwas gegen das Gummi, sodass ich mit .28ern Kugeln ein halbwegs akzeptables Schussergebnis erziele. Schön ist das aber noch lange nicht.
Kompatibilität
Ein wirklich Interessanter Faktor ist die Kompatibilität. Die von uns getesteten WE Magazine funktionierten nicht, viele Spieler in der Community haben jedoch das Gegenteil behauptet. Wir werden versuchen an ein paar TM und WE Magazine zu kommen um zu schauen welche denn wirklich funktionieren.
Die Kompatibilität zu den Bauteilen und schlitten konnten wir aufgrund der Abwesenheit anderer Glock Modelle nicht testen. Dafür verweisen wir auf folgendes Video, in dem der Doc Snyder Gun Channel im Detail auf die Hersteller TM, WE, KWC und VFC eingeht. Die 20 Minuten haben fast alle Infos die ihr braucht.
Fazit
Die Waffe ist für 179,90€ bei Conos zu erwerben, der Preis ist akzeptabel da kein Schnapper zu erwarten war bei den Markings. Seihen wir froh, dass Umarex unter 200 geblieben ist.
Für die VFC Glock sprechen selbstredend die originalen Markings auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Leider darf man kein Reichweiten Monster erwarten, wenn man nicht sogar erst einmal die Waffe bearbeiten muss um ein spielbares Schussergebnis zu bekommen. Wenn ihr also den Erwerb eines anderen Hopup Gummis und Lauf mit einrechnet, könnte die Glock durchaus eine treue Begleiterin werden, die ihr aber nur auf kurze Distanzen ziehen solltet.