WE M92 Barry Burton Review [GBB]

Review WE M92 Barry Burton Edition

 

Nachdem wir im letzten Monat die Tokyo Marui High Capa getestet hatten, wollten wir in diesem Monat ein anderes Schmuckstück testen. Die WE Barry Burton Edition als Gas Blow Back (GBB).

Wie man in der Typenbezeichnung erkennen kann, handelt es sich um einen Real Steel Nachbau, der M92/M9 die im Nachhinein jedoch mit den Modifikationen aus dem Horrorspiel „Resident Evil“ bestückt wurde.

Das Real Steel Vorbild: Beretta M92/M9

Die Beretta M92 ist eine Weiterentwicklung des Vorgängermodel M951. Die M92 besitzt einen Spannabzug, ein doppelreihiges Magazin mit einer Kapazität von 15 Patronen, sowie eine Sicherung in Form eines Hebels am Griffstück. Die Pistole wurde bei der italienischen Armee und Polizei eingeführt.

1978 fand in den Vereinigten Staaten eine Ausschreibung der Airforce für eine neue Dienstpistole statt, an der Beretta mit dem Modell 92S-1 teilnahm. Die neue Pistole hatte eine beidseitige Sicherung, sowie einen Magazinauslöseknopf, der sich hinter dem Abzugsbügel befand und mit dem Daumen bedient werden konnte. Ende 1980 gewann Beretta die Ausschreibung und die Pistole wurde bei der amerikanischen Luftwaffe eingeführt.

1983 startete die US Army eine ähnliche Ausschreibung mit dem Ziel, den technisch überholten Colt M1911 durch eine moderne Waffe im Kaliber 9 × 19 mm zu ersetzen. Diesmal nahm Beretta mit dem Modell 92SB-F teil. Diese Pistole unterschied sich durch einen überarbeiteten Abzugsbügel, der es erlaubte, den Zeigefinger der zweiten Hand darauf ruhen zu lassen. Außerdem wurde der Lauf innen hartverchromt und die Griffschalen durch neue ersetzt.

Am 14. Januar 1985 erhielt Beretta den Zuschlag und die Pistole wurde unter der Bezeichnung „M9“ bei der US-Armee eingeführt

 

Kommen wir zurück zu unserem Airsoft Model:

Wenn man die Waffe erhält, kommt diese in einem schlichten schwarzen Karton, der die Aufschrift und ein Foto des Modells trägt. Was uns beim Auspacken sehr verwundert hatte, nachdem wir die positive Erfahrung mit der TM 5.1 hatten: keine Bedienungsanleitung, keine BBs, keine Explosionszeichnung. Noch nicht mal ein Aufkleber ist im Lieferumfang enthalten. Dies wurde uns dann, wie wir später erklären werden, auch zum Verhängnis. In dem Lieferumfang gibt es lediglich einen Inbus Schlüssel und das Magazin. Das war es dann auch schon. Die Waffe ist komplett inkl. Modifikation montiert um dem Käufer ein anfängliches Basteln zu sparen. Hier hätten wir uns gewünscht, das die Waffe die Modifikationen noch nicht montiert gehabt hätte, da man sich so ein besseres Bild der Montage und Demontage hätte machen können.

Außen:

BB M92 rightDie Waffe kommt im starken schwarz mit sauber gefrästen Markings auf beiden Seiten. Der Magazin-Auslöseknopf befindet sich hier nur auf der linken Seite, womit Linkshänder eventuell Probleme bekommen könnten. Der Schlittenfanghebel und der Halterungshebel liegen ebenfalls ausschließlich links. Die Sicherung ist wiederum von beiden Seiten zu bedienen und ist sehr straff eingestellt. Wie man es eventuell von anderen Airsoft Modellen kennt, sind gerade die Sicherungshebel (z.B. bei der 1911) hin und wieder nur zur “Dekoration” angebracht. Diese lösen sich hin und wieder gerne von alleine und bilden somit eine Gefahr für Spieler und Mitspieler. Dies sollte hier nicht so schnell passieren.

Die Barry Burton Version die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben, wurde wie gewünscht in Holzoptik ausgeliefert. Leider bleibt es hier auch nur bei der „Optik“. Die Wechselbaren Griffschalen mit dem STARS Logo (Police STARS Raccoon) bestehen aus wertigem Kunststoff (Polymer) statt aus Holz und sind ergonomisch angepasst. Anzumerken ist jedoch, dass das Holzimitat so gut verarbeitet ist, dassBB M92 Flashhider man den Unterschied echt/unecht auf weitere Entfernung nicht erkennen würde. Die Gesamtlänge wurde durch einen speziell gefrästen Flashhider/Defuser und einer 20mm Rail von ca 216mm auf 260mm erhöht. Leider wurde der Innen- und Außenlauf auf der Originallänge von 107mm belassen. Dies könnte dazu führen, dass durch die Optik bedingten Einfräsungen im Defuser, bei starkem Wind  oder Regen  Verwirblungen entstehen und die BBs abdriften. Die Waffe besteht bis auf den Griff und einige Internals komplett aus Metall, welches sich bei einem Gewicht von 1260 Gramm bemerkbar macht.

Aufgrund der extravaganten Bauweise dieses M92/M9 Modells, findet man leider nur schwer einen passenden Holster. Die meisten Holster wären schlicht weg und einfach zu klein/kurz um die komplett modifizierte Waffe zu fassen. Ebenfalls bekommt man für dieses Modell keinen Quick Release Holster, was uns persönlich schon etwas stört. Lediglich ein Custom Kydex Holster könnte passend angefertigt werden. Sofern wir dies durchführen lassen, werden wir euch auch sofort informieren über: Wann, wie und wo.

Verarbeitung:

BB M92 leftDie Einprägungen in der Waffe sind alle sehr gut verarbeitet. Es können keine Scharfen Kanten erkannt oder ertastet werden. Links auf dem Schlitten ist der STARS Schriftzug der Resident Evil Spezialtruppe und auf der gegenüberliegenden Seite finden wir den Schriftzug „Samurai Edge“ in den Schlitten hinein gefräst. Ebenfalls die Anbauten zur Modifikation sind sehr gut und wertig verarbeitet. Auch hier sind keine groben oder scharfen Kanten zu erkennen. Der Griff ist zwar (wie üblich bei Repliken) aus Kunststoff aber liegt dennoch durch die ergonomische Anpassung gut in der Hand. Durch die Riffelung an den Handballenflächen hat man die Waffe gut im Griff. Auf dem Flashhider ist der Name Barry Burton eingraviert und hebt sich durch eine Vertiefung nochmal extra ein wenig ab. Das Korn hat einen weißen Punkt um sich vom Rest der Waffe abzuheben. Der Outerbarrel ist Silber glänzend gehalten was der Waffe ein abgerundetes Bild gibt.

Auf den ersten Blick kann man hier schöne Arbeit erkennen und man will sofort mehr erfahren. Alle Kanten und Ecken sind entgratet und die Materialien sauber verarbeitet. Lediglich das gelaserte Importeur Marking ist nicht ganz in Waage angebracht, folglich erscheint es ein wenig schief.

Negativ ist uns aufgefallen, das der Außenlauf wackelt, egal ob die Waffe gespannt oder entspannt ist. Bei M9/M92 Modellen ist dieses Phänomen bekannt und andere Hersteller haben dies schon in den Griff bekommen. Das Magazin, welches 30 Schuss fasst, wackelt ebenfalls bei jedem Schuss ca. 1-2 mm. Hier sollte sich der Hersteller eventuell Gedanken über die Spaltmaße machen. Positiv zum Magazin muss man allerdings sagen, das man mit einer Gas Füllung eine bis 1 1/2 Ladung/en verschiessen kann.

Innen:

Nachdem wir den Schlitten von dem unteren Teil getrennt haben, fiel uns erneut etwas Unschönes auf. Die Waffe war neu verpackt und hatte beim Versender 15 Schuss zum chronen gemacht, zusätzlich kamen ca. 45 Schuss von uns dazu. Der untere Teil wie auch der Schlitten wies erhebliche Abschürfungen auf. Was hier nicht nur Lack, sondern schon Material war. Auch die Macken und Lackabplatzer am Cock und hinteren Teil des Schlittens sind für eine Waffe mit sagen wir mal ca. 60 Schuss schon etwas merkwürdig.

Beim Zerlegen der Waffe passierte dann das Malheur, welches ohne Bedienungsanleitung leider nicht ausbleiben kann. Die Waffe ist wie oben schon beschrieben eine Standard m92 mit äußerer Modifikation. Als wir das Rail welches sich unter dem Lauf befindet entfernen wollten, stellte sich heraus, dass die vordere Schraube zwar raus zu drehen war, die hintere jedoch nur eine Attrappe ist (wer auch immer sich dies einfallen lassen hat). Diese haben wir dann nun von Inbus auf Rundschraube modifiziert. Zum lösen der Rail muss man zwei Kreuzschrauben im Inneren lösen.

Da sich jedoch das Importeurlogo auf der besagten Rail befindet, würde dies die Waffe unzulässig machen!

Leistung und Genauigkeit.

Bei einer Waffe die man zerlegen muss um an das Hopup zu kommen, spart man sich normalerweise gerne das Einstellen. Trotz der genutzten 0,25g BBs und einem nicht eingestellten Hopup kam die Waffe auf ca. 30-35 Meter bevor die Kugel nach oben abgedriftet ist. Bei unseren Probeschüssen kamen wir auf eine Leistung von 0,9 Joule (0,20g Bio BB) wie auch auf dem Chrono Ergebnis von Begadi bestätigt wurde. Das Schussbild ist anhand des Präzisionslaufes gut annehmbar. So trafen auf 25 Meter 7 von 10 Schüssen das Ziel.

 

Fazit:

Mit Liebe zum Detail hat WE hier ein echtes Schmuckstück auf den Markt geworfen. Fein verarbeitete Materialien verschmolzen mit guter Technik. Das Design der Barry Burton Samurai Edge ist gewagt, es wird nicht jedem zusprechen, jedoch ist die Umsetzung der Waffe sehr gut gelungen und für jeden Fan der Resident Evil Reihe eine absolute Augenweide. Die Treffsicherheit ist sehr gut und auch das Handling ist für Rechtshänder bestens. Punktabzug bekommt die Waffe in Sachen Lackierung. Eine Lackierung sollte doch etwas länger halten als 60 Schuss. Das der Außenlauf eines M9 Nachbaus etwas locker ist, ist allgemein bekannt. Hier hätte sich WE evtl. etwas von KWA abgucken können und Eigenschaften wie das Spaltmaßen verbessern können. Das Magazin wird ordentlich von der Waffe gehalten, dennoch hat man das Gefühl, das auch hier etwas nicht ganz pass genau gearbeitet wurde.

 

Pro:

  • Design
  • Materialien
  • Präzision
  • Umbaumöglichkeiten (lang auf kurz)

Contra:

  • Keine Bedienungsanleitung im Lieferumfang
  • Keine Explo-Zeichnung im Lieferumfang (Jedoch zu finden auf www.begadi.de)
  • Verarbeitung mechanisch beweglicher Teile dürftig
  • Magazin wackelt im Griff

Den Link zur Waffe findet ihr >>>HIER
Den Link zur Begadi Explo-Zeichnung findet ihr >>>HIER

About Philip

Philip sammelt seit 2010 Erfahrungen im Airsoft Bereich und gründete mehrere Non-Profit Unternehmen. Bis 2011 war er nebenberuflich als begeisterter DiscJockey in verschiedenen Clubs Deutschlands und den Niederlanden unterwegs. Die Begeisterung zum Schreiben und der Kommunikation über Internetseiten und Social Media bewegten ihn dazu im Jahre 2017 Combat-AS zu gründen.

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